Novomatic verlässt den deutschen Online-Casino-Markt und den Stand der Regulierung

Ein Sprecher von Novomatic, dem in Österreich ansässigen Unternehmen für Glücksspieltechnologie, teilte mit, dass die Gruppe Ende Dezember 2017 den deutschen Online-Casino-Markt verlassen hat, und forderte die lokalen Regulierungsbehörden auf, mehr Klarheit in die Gesetzgebung für Online-Glücksspiele des Landes zu bringen.

In einer E-Mail erklärte der offizielle Vertreter des Unternehmens, dass die deutschen Regulierungsbehörden mehr Anstrengungen unternehmen müssten, um eine neue und verbesserte Form des lokalen Online-Glücksspielgesetzes zu schaffen, da die derzeit geltenden Regeln nicht klar genug seien.

Der Betreiber plante einen Börsengang (IPO) im Wert von 5 Milliarden Euro an der Frankfurter Wertpapierbörse. Im September 2017 hat Novomatic aufgrund der regulatorischen Unsicherheit in Bezug auf die in Deutschland gelegenen Glücksspielhallen diese Regelungen jedoch abgeschafft. Deutschland war zu diesem Zeitpunkt einer der Schlüsselmärkte für den Casino-Technologiekonzern.

Derzeit werden ca. 40% des Umsatzes des österreichischen Online-Casino-Betreibers mit Glücksspielgeräten erzielt. Der Rest wird aus dem Betrieb von Spielhallen generiert. Die Online-Glücksspiele machen vorerst nur einen kleinen Teil des Gesamtumsatzes der Gruppe aus, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass viele Länder es noch nicht legalisiert haben.

Der Ausstieg des Unternehmens aus dem deutschen Online-Glücksspielmarkt wurde offiziell von einem Sprecher von Novomatic bestätigt, der mitteilte, dass das österreichische Unternehmen für Glücksspieltechnologie seine Technologie nicht mehr an webbasierte Casinos im Land vermietet, die sie für Echtgeld-Glücksspiele nutzen. Der Sprecher der Gruppe sagte auch, dass es viele Anbieter von Glücksspieldienstleistungen gebe, die noch immer kopierte Spielinhalte illegal auf dem Online-Glücksspielmarkt nutzen, ohne dass sie gültige Verträge mit Novomatic hätten.

Novomatic

Aktuelle Online-Glücksspiel-Landschaft in Deutschland

Seit mehr als einem halben Jahrzehnt sind die Bemühungen der deutschen Behörden um die Regulierung von Online-Glücksspielen im Gange. Obwohl die Hoffnung, endlich mehr Klarheit in die Online-Glücksspiel-Landschaft zu bringen, bestehen blieb, sahen 2017 nur noch wenig, abgesehen von bloßen Anstrengungen und fast keinen tatsächlichen Ergebnissen.

Erstens hat der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) im Februar 2017 entschieden, dass das landesweite Monopol für Sportwetten nicht mit dem EU-Recht in Einklang steht.

Der Frühling 2017 brachte eine neue Version des Glücksspiel-Staatsvertrages von 2012, die unter verstärkter Kritik sowohl für die Original- als auch für die Folgeversionen produziert wurde und offiziell eingeführt wurde. Wie bereits erwähnt, wurden die bestehenden Fassungen des Glücksspiel-Staatsvertrages 2012 kritisiert, weil sie nicht mit den Regeln übereinstimmten, die der EU-Vertrag nach der Entscheidung des EuGH auferlegt hatte.

Ursprünglich hatten die Behörden des Landes beschlossen, die Zahl der Sportwettenanbieter, die auf dem Gebiet Deutschlands tätig sein dürfen, zu begrenzen, wobei nur 20 Unternehmen eine Lizenz erhalten haben. Da diese Entscheidung jedoch viel Kritik hervorrief, bestand die Hoffnung, dass der neue Staatsvertrag diese Grenzen aufheben würde. Die aktuelle Version des Glücksspielgesetzes hat die Zahl der Online-Sportwettenanbieter, die eine Betriebsgenehmigung erhalten sollen, zunächst nur auf 40 erhöht.

Die Änderungen des Glücksspiel-Staatsvertrages 2012 wurden jedoch Ende September vom Land Schleswig-Holstein abgelehnt. Der Staat erklärte auch, dass er beabsichtige, ein eigenes Glücksspielgesetz einzuführen, das eine erweiterte Anzahl von webbasierten Glücksspielmöglichkeiten umfassen solle.

Dann, im Oktober 2017, wurde das derzeitige Verbot von Online-Casino, Poker und Rubbellos-Spielen vom Leipziger Bundesverwaltungsgericht bekräftigt. Nach dem Urteil des Gerichtshofs wurde durch die bestehende Rechtsvorschrift kein Verstoß gegen den Vertrag über die Europäische Union oder die Verfassung Deutschlands begangen.

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